30. September 2015
Euromeeting und Kurztrainingslager in Estland
Nach der nächtlichen Anreise nach Otepää vom 23. auf den 24. September ging es am Donnerstag zum für alle ersten Kennenlernen der relativ dicht bewachsenen Wälder zum Model Event. Man war sich danach im Team einig, dass die Schwierigkeit darin liegt, im zumeist relativ schwer belaufbaren Mischwald mit unterdurchschnittlicher Sicht den Überblick im recht feinen Relief zu behalten und die Posten so sicher wie möglich anzulaufen. Außerdem auffällig waren die ständigen Wechsel aus guter und sehr schwerer Belaufbarkeit – alles in allem aber ein wirklich reizvolles Gelände. Nach zwei weiteren kurzen Modelevents am Freitagvormittag standen an den Folgetagen des Wochenendes die drei für die Weltrangliste gewerteten Euromeeting-Wettkämpfe an. Mit Nullzeit 15:00 Uhr ging es dann für die ca. 90 Herren und 70 Damen aus insgesamt 15 Nationen in das abwechslungsreiche Gebiet rund um das Sportzentrum von Otepää. Detailreiche Wohngebiete, offene Flächen, ein Waldstück und angrenzende steilere Hügel sorgten für anspruchsvolle Sprintbahnen. Für das beste deutsche Ergebnis sorgte bei den Frauen Susen Lösch (Platz 29), bei den Herren kam Felix Späth (Platz 46) gut zurecht und vergab durch einen 30-sekündigen Fehler eine noch deutlich bessere Platzierung. Alle anderen haderten mit teils größeren Zeitverlusten im läuferisch sehr fordernden und bergigen Sprint, welche vor allem an den zahlreichen Geländeübergängen passierten. Die Sieger kamen mit Karolin Ohlsson und Timo Sild aus Schweden und Estland.
Am Samstag ging es nach regnerischer Nacht in ein weitläufiges von Sümpfen, Dickichten und auch einzelnen schnellen Partien geprägtes Waldgebiet, das auf den Langdistanzen bei den Herren mit 15,0 und bei den Frauen mit 10,0 km zur einer echten Kraftprobe wurde, trotz geringer Höhendifferenzen. Die anhaltend hohe Belastung durch das Laufen in Sümpfen und in dauerhaft starkem Bodenbewuchs und Fallholz in Verbindung mit den zahlreichen sehr feinen Postenstandorten forderten alle Läuferinnen und Läufer sehr, sodass auch Topathleten nicht fehlerfrei blieben. Auch an diesem Tag war dies des Öfteren das Problem der deutschen Starter, sodass lediglich Junior Moritz Döllgast mit seinem 49. Platz und Susen Lösch mit einem erfreulichen 24. Platz zufrieden sein konnten. Die Damen Elite gewann etwas überraschend Julia Gross aus der Schweiz, bei den Herren hieß der Sieger im von Skandinaviern dominierten Rennen Johan Runesson aus Schweden. Für die abschließende Mitteldistanz bei trockenem und kühlem Wetter hatten sich die Deutschen dann allesamt einen soliden Abschluss der Wettkämpfe vorgenommen, ganz speziell jene, die noch keine individuell zufriedenstellende Leistung gezeigt hatten. Die Mitteldistanz war in beiden Elitekategorien verhältnismäßig kurz und führte auch häufiger durch sehr schnelle und kuppierte relativ einfache Waldteile. Die Wechsel in die dichten hellgrünen Gebiete waren umso kniffliger, sodass die Fehler leider wieder nicht ausblieben. Susen Lösch zeigte mit ihrem 21. Platz trotz eines 2-Minuten-Fehlers im Anfangsteil einmal mehr ihre Klasse und auch Matthias Kretzschmar hatte mit seinem 42. Platz und guter Laufleistung trotz einzelner kleiner Fehler Grund zur Freude. Bei den Frauen siegte die Schwedin Anna Bachman. Albin Ridefelt, ebenfalls aus Schweden, entschied die Herrenentscheidung deutlich für sich.
Um den relativ kurzen Estland-Aufenthalt nach den Wettkämpfen noch gut ideal abzurunden, wurde am Montag noch zweimal in typischem Gelände trainiert. Bei einem Staffeltraining und einer abschließenden Langdistanz galt es, bereits Erlerntes weiter zu festigen. Mit den Worten von Damen-Bundestrainer Jan Birnstock gesprochen diente das Trainingslager in erster Linie dem Kennenlernen und Vertiefen des spezifischen Geländetyps, wonach auch die Ergebnisse des Euromeetings nicht überbewertet, sondern individuelle Lernfortschritte und die notwendige OL-Technik im estnischen Gelände betont wurden. Ein besonderer Dank geht an die Betreuer Jan Birnstock und Corinna Nieke, die dem Euromeeting-Team einen insgesamt gelungenen Aufenthalt ermöglichten.
Ergebnisse:
25.09.2015, Sprint: Women Elite 2,4km 60hm 16P. (optimal 3,4km) 1. Karolin Ohlsson (Sweden) 14.07,9 2. Cecilie Friberg Klysner Denmark 14.14,3 3. Anastasia Rudnaya (Russia) 14.26,2 29. Susen Loesch (Germany) 16.05,0 54. Patricia Nieke (Germany) 17.08,6 59. Sabine Rothaug (Germany) 17.56,8 Men Elite 3,0km 90hm 21P. (optimal 4,1km) 1. Timo Sild (Estonia) 15.00,6 2. Andreas Ruedlinger (Switzerland) 15.12,0 3. Martin Regborn (Sweden) 15.14,4 46. Felix Spaeth (Germany) 16.36,0 59. Matthias Kretzschmar (Germany) 17.01,0 61. Moritz Doellgast (Germany) 17.11,6 71. Marvin Goericke (Germany) 17.50,2 72. Immanuel Berger (Germany) 17.56,5 26.09.2015, Langdistanz: Women Elite 10,0km 170hm 22P. 1. Julia Gross (Switzerland) 1:06.32 2. Anastasia Rudnaya (Russia) 1:06.51 3. Tuulia Viberg (Finland) 1:07.50 24. Susen Loesch (Germany) 1:17.04 62. Sabine Rothaug (Germany) 1:38.39 66. Patricia Nieke (Germany) 1:47.50 Men Elite 15,0km 250hm 28P. 1. Johan Runesson (Sweden) 1:21.23 2. Timo Sild (Estonia) 1:22.57 3. Albin Ridefelt (Sweden) 1:23.05 49. Moritz Doellgast (Germany) 1:42.40 58. Matthias Kretzschmar (Germany) 1:48.42 68. Immanuel Berger (Germany) 1:59.15 72. Felix Spaeth (Germany) 2:09.06 74. Marvin Goericke (Germany) 2:09.47 27.09.2015, Mitteldistanz: Women Elite 4,7km 110hm 17P. 1. Anna Bachman (Sweden) 28.16 2. Karolin Ohlsson (Sweden) 28.51 3. Julia Gross (Switzerland) 29.17 21. Susen Loesch (Germany) 32.50 66. Patricia Nieke (Germany) 48.04 68. Corinna Nieke (Germany) 50.59 70. Sabine Rothaug (Germany) 54.06 Men Elite 6,0km 140hm 20P. 1. Albin Ridefelt (Sweden) 28.24 2. Johan Runesson (Sweden) 29.16 3. Jonas Vytautas Gvildys (Lithuania) 29.20 42. Matthias Kretzschmar (Germany) 35.31 59. Moritz Doellgast (Germany) 38.30 73. Felix Spaeth (Germany) 42.07 85. Marvin Goericke (Germany) 47.42 86. Immanuel Berger (Germany) 48.06Mehr:
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