25. April 2016
DBK Ultralang: Dresdner Vereine verteidigen Elite-Titel
Philipp Müller und Patricia Nieke heißen die strahlenden Elite-Sieger über den „längsten Kanten“ im deutschen OL 2016. Rund 500 Orientierungsläufer liefen in der offenen Friedersdorfer Heide südöstlich Berlins um die ersten BRL-Punkte der Saison – nach den Deutschen Bestenkämpfen im Ultralang-OL am Sonnabend am Sonntag über eine Mitteldistanz.

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Nachdem Matthias Kretzschmar vom Post SV Dresden als Titelverteidiger verletzungsbedingt die lange Herrenelitebahn nicht antrat, lief sein Vereinskollege Philipp Müller im zweiten Teil der Strecke allen Konkurrenten deutlich davon und bewies, dass die Bahnlänge in dem „gefegten“ Wald für die Richtzeit der HE keinen Meter zu lang kalkuliert worden war. Im Ziel angekommen fühlte der momentan wieder in Dresden Lebende und Trainierende gar noch Reserven und sprach von einem schnellen Rennen, nachdem er „warm geworden war“. Selbst sein Vereinskamerad Moritz Döllgast konnte Philipp nur staunend passieren lassen, während der 21-Jährige wie die meisten gegen Ende mehr zu kämpfen hatte, um nicht zu sehr an Tempo und Konzentration einzubüßen. Toby Scott vom OLV Steinberg zeigte sich auch mit 9min Rückstand als Zweiter mit seinem Lauf zufrieden, genauso der Drittplatzierte Immanuel Berger von der Gundelfinger Turnerschaft knapp vor Sören Lösch vom USV Jena. Toby tritt am nächsten Wochenende zum Weltcup in Polen für seine Heimat Neuseeland an. Bei den Damen ging es mit unter einer Minute enger um den Titel: Patricia Nieke machte sich und dem USV TU Dresden zwei Tage nach ihrem 21. Geburtstag ein Geschenk und gewann ihren bisher längsten OL – vor Anne Heinemann vom SV Robotron Dresden. Lediglich drei 35er-Herren liefen auf der Bahn schneller als die beiden Frauen. Letztes Jahr hatte Patricias Vereinskollegin Theresa Flechsig die Ultralangdistanz für sich entschieden. Mit 9min Abstand auf Patricia folgten Anicó Kulow für die Berliner Turnerschaft und Anne Röhnert für den Post SV Dresden auf den Plätzen 3 und 4.
Natürlich bot der ESV Lok Berlin Schöneweide auch den anderen Teilnehmern OL-Genuss auf zuerst extralangen Bahnen durch Kiefernwald mit größtenteils weiter Sichtbarkeit – vergleichbar mit dem Gelände des Team-OL-Wochenendes im September 2015. Die mäßig feinen Höhen forderten vor allem richtungsgenaues Laufen. Im fortschreitenden Rennverlauf machten sie als auch vereinzeltes Heidekraut allerdings Wegevarianten gegenüber Querrouten für einige Läufer verlockender. Eine größere, mit Bäumen durchsetzte Sandfläche konnte gar ein kurzzeitiges Gefühl von exotischer Wüstenquerung mit Karte aufkommen lassen. Postenstandort Autoteil- oder Fahrradwrack bildeten weitere kleine Besonderheiten. Insgesamt wurde das OL-Gelände nahe der alten Kleinstadt Storkow als sehr schön wahrgenommen. Während Patricia Nieke die Mittelstrecke in der Damenelite deutlich gewann, machten in der Herrenelite die „Ausgeruhten“ die ersten vier Plätze unter sich aus, bevor Philipp Müller die Schar der Ultralangläufer ab dem 5. Platz anführte. Juniorentrainer Thomas Meier hatte dazu eine kurze Bemerkung: „Das würden die Schweizer nie machen.“ – Eine Ultralanglangdistanz vor einer Mittelstrecke. Ob ein Tausch weniger „Flucht“ in Rahmenklassen brächte? Die Mittelstrecke dient dem Trainerrat als erster Sichtungslauf der JWM- und JEM-Interessierten. Ließen die Wege vom WKZ in Alt-Stahnsdorf zum Wald und zurück keinen Kinder-OL zu, so fanden die Jüngsten dafür auf dem Sportplatz Spielgelegenheiten. Glücklicherweise kam der Niederschlag am Sonntag ins Gebiet der Wettkämpfer nur kurz und in fester Form. Nicht ungewöhnlich für den April.
DBK Ultralang-OL
Damen-Elite: 17 km1. 116:44 Patricia Nieke(USV TU Dresden) 2. 117:39 Anne Heinemann (SV Robotron Dresden) 3. 125:37 Anicó Kulow (Berliner Turnerschaft)Herren-Elite: 26,5 km
1. 133:08 Philipp Müller (Post SV Dresden) 2. 142:37 Toby Scott (OLV Steinberg) 3. 143:15 Immanuel Berger (Gundelfinger Turnerschaft)
BRL Mittel-OL
Damen-Elite: 5,5 km1. 37:16 Patricia Nieke(USV TU Dresden) 2. 41:04 Sandra Eidmann (OL-Team Lippe) 3. 42:04 Anne Heinemann (SV Robotron Dresden)Herren-Elite: 6,4 km
1. 29:25 Sören Riechers (Bielefelder TG) 2. 30:30 Christoph Brandt (SSV Planeta Radebeul) 3. 31:10 Marvin Goericke (Berliner TSC)
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