05. Oktober 2006
Abenteuer Langdistanz am Puy de Dôme
Viele zufriedene Gesichter hat man heute auf der Zielwiese nicht gesehen. Die meisten Läufer berichteten im Ziel über hohe Fehlerzeiten, große Suchaktionen, kaputte Knöchel und abenteuerlich Routen. Die heutige Langdistanz beim Weltcupfinale in Frankreich war wohl eine der härtesten und v.a. technisch anspruchsvollsten in der OL-Geschichte.
Für Liebhaber der klassischen Langdistanz war die Strecke wie gemacht. Der Start lag ca. 6km vom Ziel entfernt am anderen Ende der Karte. Die Damenbahn führte fast auf direktem Weg zurück in Ziel mit Ausnahme eines „Butterfly“ zur Hälfte der Strecke in sehr schwierigem Gelände. Bei den Herren gab es am Anfang mehrere lange Übergänge bei denen man die sehr kleinen Pfade durchs Grün nutzen mußte. Einmal abgekommen vom Pfad bedeutete meist mehrere Minuten Zeitverlust in den Steinfeldern der „Vulcania“. Thierry Gueorgiou war einmal mehr eine Klasse für sich, holte die beiden vor ihm gestarteten Läufer Valentin Novikov und den amtierenden Langdistanzweltmeister Jan Lakanen ein und zog sie mit ins Ziel. Am Ende ein komfortabler Vorsprung von 4 Minuten. Damit ging er im Weltcup Gesamtklassement an Daniel Hubmann vorbei, welcher nach Fehlern im Anfangsteil das Rennen zusammen mit Sprintweltmeister Emil Wingstedt zu Ende lief und während der Flower Ceremonie ins Ziel kam. Dies nahm Emil mit einem Lächeln zur Kenntnis, eine faire Geste. Bei den Damen blieb die Schweizerin Simone Niggli auf ihrere Liebdisziplin ungeschlagen und verwies die Finnin Minna Kauppi sowie Emma Engstrand aus Schweden auf die Plätze.
Die deutschen Läufer hatten ebenfalls mit Karte und Gelände zu kämpfen. Bester Deutscher war Patrick Hofmeister als 42. Eine kleine Rehabilitation für ihn nach den verkorksten Läufen im Sprint und in den Mittel Qualifikation. Pech hatte zudem Torben Wendler, der nach 2:20 im Wald noch zur Doping Kontrolle musste.
Im Weltcup Gesamtklassement bleibt es zumindest bei den Herren weiter spannend. Beim morgigen Finale haben noch sechs Läufer Chancen auf den Sieg, obwohl der große Favorit Thierry Gueorgiou sich das in seiner Lieblingsdiziplin nicht mehr nehmen lassen will.