31. März 2020
Sternstunden des deutschen Orientierungssports #1
Veränderte Rahmenbedingungen bedeuten auch immer neue Möglichkeiten. Die aktuelle wettkampffreie Zeit bietet den passenden Rahmen, herausragende Ereignisse, Persönlichkeiten und Entwicklungen im Orientierungssport nochmals Revue passieren zu lassen. Beginnen möchten wir mit der Entwicklung und den ersten Weltmeisterschaftsmedaillen durch deutsche Fahrerinnen im Mountainbike-Orienteering.
Das heutige Erscheinungsbild des Mountainbike-Orienteerings in Deutschland ist eng mit dem Radwandersport in der DDR verbunden. Ab den 1950er-Jahren entwickelte sich in den Radsportkreisen das Geländeorientierungsfahren. Es folgten DDR-Meisterschaften, Ranglistenläufe und die ersten internationalen Vergleiche.
Auf internationaler Ebene begann die Geschichte des MTB-O im Jahr 1999 mit dem ersten Weltcup in Österreich. Die ersten Weltmeisterschaften folgten im Jahr 2002 in Frankreich. Von Anfang an vorn dabei waren auch die deutschen Fahrerinnen mit der mehrfachen Weltcupgesamtsiegerin Antje Bornhak, welche bei der ersten WM über die Sprint- und Langdistanz jeweils auf den Bronzerang fuhr. Zwei Jahr später stand dann Anke Dannowski in Australien erstmals für Deutschland ganz oben auf dem Podest. Über die Langdistanz fuhr die Dresdner Fahrerin allen davon und verwies Antje Bornhak auf Rang drei. Im darauffolgenden Jahr fuhr das deutsche Damenteam mit Anke Dannowski, Gerit Pfuhl und Antje Bornhak dann zum Weltmeisterstitel in der Staffel. Über die Langdistanz erreichten Antje Bornhak und Anke Dannowski in der Slowakei die Plätze zwei und drei.
In den folgenden Jahren gab es keine Medaillen mehr bei Welttitelkämpfen zu bejubeln. Zahlreiche Top-Platzierungen bei internationalen Rennen belegen aber bis heute das Können der deutschen Mountainbike-Orientierer.
Das gesamte Wissen als Weltklasse-Fahrerin gibt Anke Dannowski seit vielen Jahren in der Athletenkommission des Internationalen Orientierungssport Verbandes weiter. Als Gesamtleiterin des Weltcups, der Nachwuchs-Europameisterschaften und der Senioren-Weltmeisterschaften hielt die Geophysikerin auch 2019 am sächsischen Rabenberg alle Fäden in der Hand. Viele Teilnehmende bedankten sich trotz der Wetterkapriolen im Anschluss für die anspruchsvollen Wettkämpfe.
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