20. Oktober 2013
Weltcup und Masters-WM Portugal
Vergangene Woche kämpften vier Deutsche um WM-Medaillen und Weltcup-Punkte. Südlich von Lissabon lag das Wettkampfzentrum in Grandola. Vier Disziplinen wurden an den drei Wettkampftagen ausgefahren: Mittelstrecke, Langstrecke und Mixed-Staffel (Elite) bzw. Sprint (Masters).
Schon am Wochenende zuvor reisten Olaf Kaden (Nieder-Hilbersheim) und Anke Dannowski (Dresden) an um sich bei den portugiesischen Cup-Läufen nahe Leiria, ca. 100 km nördlich von Lissabon warm zu fahren. Olaf hatte dazu über 2 1/2 und fast 2 h an beiden Tagen zeit und belegte einen 2. und einen 5. Platz, wodurch er in der Gesamtwertung der H40 auf Rang 3 hinter dem Briten Andy Conn und Portugiesen Mario Marinheiro. Anke fuhr nur am Sonntag, dort aber einen ungefährdeten Sieg ein. Zur Wochenmitte stießen noch Harald Männel (Wehrsdorf) mit Frau und Mark Huster (Werdau) hinzu und nahmen die Trainings auf sich.
Mittelstrecke
Gut vorbereitet ging es so in die Langstrecke. Querfahren war erlaubt und so wurde das ohnehin schon ausgezeichnet dichte Wegenetz noch um eine weitere Orientierungskomponente bereichert. Die Strecken wiesen schon einige knifflige Passagen auf, in denen man zunächst die beste Route erkennen musste und diese dann auch finden. Nicht aus blieben kleine giftige Anstiege besonders im ersten Teil der Bahnen. Die Ãœberleitung in das Zielgelände fiel dann deutlich flacher aus, hier galt es die letzten Meter bis ins Stadt-Zentrum von Grandola zu drücken. Anke hatte leider schon auf dem Weg zum zweiten Posten Reifendefekt und die Reparatur nahm zu viel Zeit in Anspruch um noch auf ein gutes Ergebnis fahren zu können, also wurden die Kräfte geschont und der Rest des Rennens als Training für die Langstrecke gefahren. Mark fuhr ein solides Rennen nach Hause und konnte sich als 45ster in die Ergebnis-Listen einsortieren. Er blickte auf 2 Monate Trainingspause zurück und nahm die Rennen mehr um weitere internationale Erfahrungen zu sammeln und einen guten Saisonabschluss zu haben. Ein russischer Doppelsieg durch Olga Vinogradova und Anton Foliforov stand zu Buche. Die Masters hingegen kämpften um echte WM-Medaillen. Nicht ganz in die Medaillenvergabe eingreifen konnte Olaf, war aber im Bereich der Top10 vorzufinden. Ähnlich erging es Harry, er vergab einen Medaillen-Rang durch zwei Routenwahlfehler.
Langstrecke
Neuer Tag neues Glück. Vorsichtshalber wurden mal die Räder gewaschen, so wie man sich beim Kartenspiel mit schlechten Blättern auch mal die Hände waschen geht. Und siehe da, die Räder hielten bei allen vieren. Die Mittelstrecke führte auf schnellen, teils sandigen Wegen durch das Gebüsch südlich von Santiago do Cacem. Der erste Teil der Bahnen bot so einiges an Höhenmetern und man musste sich oft zwischen Tal oder Umweg entscheiden. Auch hier war Querfahren/-laufen oft mit kratzigen, dornigen Büschen verbunden, so dass nach einigen Lehrtagen, schon ausgewählter entschieden wurde, wo man abkürzt und wo lieber nicht. Für Anke lief es diesmal deutlich besser und nachdem nach dem ersten Renndrittel auch die Konzentration da war reichte es noch für einen 13. Platz. Für Mark war die Langstrecke eine wirklich lange und er musste physisch dem fehlenden Training Tribut zollen, wählte aber einige gute Routen und fuhr auf Rang 52. Die Finnin Susanna Laurila und der tschechische Weltmeister Krystof Bogar entschieden die Läufe für sich. Vor allem die physische Komponente war gefordert, während sich der Orientierungsanspruch eher auf Routenwahlen beschränkte. So auch im Rennen der Masters, die zeitgleich im Wald unterwegs waren. Die M40 fanden ihren Meister erneut im portugiesischen Bergfloh Carlos Simoes. Diesmal fuhr Olaf auf einen 11. Platz. Harry schaffte mit Rang 8 ebenfalls den Sprung in die Top10. Die besten Fahrer wühlten sich einen Tick schneller durch die sandigen Passagen und technischen Abfahrten.
Sprint
Die Mixed-Staffel konnten wir leider nicht besetzen, weil dazu[nbsp] noch ein dritter Fahrer fehlte. Somit starteten Anke und Mark im offenen Sprintrennen zusammen mit Dänen, Belgiern und Betreuern. Für die Masters ging es nochmal um die Wurst oder besser die Medaillen. Für Olaf und Harry nicht ganz die Favorit-Disziplin, so man doch ruhig aber in windeseile die Routen entscheiden und die Wege lesen muss. Dennoch kam Harry mit Platz 12 wieder ganz weit vorn im Starterfeld an. Olaf blickt auf einen 16. Platz in einem interessanten Sprint. Mit eins zwei Patzern wo der Weg plötzlich an einer Mauer endete oder das Zaunsloch fehlte rannen wertvolle Sekunden, die im Sprint über die Platzierung entscheiden.
Mit herrlichen, sommerlich warmen Tagen ging so die internationale Saison 2013 zu Ende. Den Weltcup entschieden die Finnin Marika Hara (durch Platz 3 im letzten Rennen) vor der Schwedin Cecilia Thomasson sowie der russische Anton Foliforov vor Jussi Laurila (Finnland) für sich. Im nächsten Jahr warten Dänemark, Schweden und Polen auf die Starter wobei in Polen die gemeinsame MTBO-WM für Junioren, Elite und Masters statt findet. 2015 geht es dann schon wieder nach Portugal.