01. Mai 2023
MTBO-EM in Loulé (POR)

Sieben deutsche Teilnehmer stellten sich im teils steilen Gelände nördlich von Faro an die Startlinien der MTBO-EM 2023.
Schon zeitig im Jahr begann auch die internationale Saison im Mountainbike Orienteering. Vom 26.-29. April war Loulé Gastgeber der Europameisterschaften 2023 für Elite, Junioren und Jugend. Die deutsche Auswahl bestand aus 7 Athleten: Thomas Luccassen und Gregor Lusky (beide M17 und aus Dresden), Dorothea Steckhan, Anke Dannowski (beide Frauen-Elite aus Kiel und Dresden) und den drei Männer-Elite Startern Mark Huster (Werdau), Lennart Voss und Lukas Wilms (beide aus Kiel). Die ersten des Teams reisten bereits am Wochenende zuvor an und nahmen am portugiesischen Cup-Lauf am Sonntag, einer Mitteldistanz nahe Coimbra teil. So wurden das typische raue portugiesische Gelände bestehend aus pieksigem Gestrüpp, Eukalyptus- und Kiefernbäumen kennen gelernt und sich auf die EM eingestimmt. Gregor, Thomas und Mark kamen dann am Dienstag direkt nach Faro geflogen.
Tags darauf ging es bereits mit der Mitteldistanz los. Das Rennen war relativ flach und nicht zu orientierungstechnisch. Entsprechend hieß es die Konzentration und das Tempo hoch zu halten. Die Ergebnisse für das deutsche Team waren eher durchwachsen und reichten von Plätzen 15 für Gregor, 27 und 35 für Anke und Doro, 51 und 55 für Mark und Lukas bis hin zu Platz 57 für Lennart mit Plattfuß und Rennaufgabe bei Thomas. Neue Europameistertitel in diesen Klassen gingen an Noe Henseler (Schweiz), Camilla Soegaard (Dänemark) und Vojtech Stransky (Tschechien).
Als zweite Rennen standen am Donnerstag Massenstart für die Elite und Langstrecke für die Jugend an. Das Gelände war teils steil und definitiv wurde bei der Bahnlegung Wert auf Höhenmeter und Routenwahlen gelegt. Dieses Rennen war für einige unserer Starter im Fokus der Rennwoche. Nicht alle Erwartungen erfüllten sich, aber Doro gelang ihr bestes Rennen in ihrer erst kurzen MTBO-Historie. Sie lag bis zum letzten Renndrittel in der Top15 bis sich ein Fehler einschlich und die Kräfte etwas ausgingen. Am Ende wurde es eine Position hinter Anke Platz 23 und damit fielen für beide reichlich Weltcup-Punkte ab. Gregor fuhr auf Platz 17 und Thomas schnappte sich die falsche Karte und fuhr die M20-Strecke ab. Bei den Männern kamen Mark auf Platz 48, Lennart erneut mit Plattfuß auf 51 und Lukas auf 53 ins Ziel. Die Titel holten sich nahezu überlegen Nikoline Splittorff (Dänemark), im Zielsprint Samuel Pokala und in der M17 Eemil Koskinen (beide Finnland).
Der Sprint war komplett flach und führte mehrere Schlaufen über eine Motorcross-Strecke. In Prinzip war es egal ob man Wege nutzte oder quer fuhr, wichtig war die Richtung zum nächsten Posten zu halten und die richtigen Orientierungs- und Absprungpunkte zu finden ohne die Konzentration zu verlieren. An diesem Tag war leider der Wurm im deutschen Team. Gregor fuhr erneut auf Platz 17, Thomas hatte zwar die richtige Karte allerdings einen neuen Platten und musste aufgeben. Auch Lennart hatte erneutes Plattenpech, konnte sich mit einem Schleicher aber noch auf Platz 52 ins Ziel retten. Lukas war nach dem ersten Renndrittel noch unter den besten 30, hatte dann aber einen Richtungsfehler und kam schlussendlich auf Platz 57 ins Ziel. Doro fuhr auf Platz 33 über die Ziellinie. Anke vergab durch Weglassen eines Postens Top15 und Mark fuhr an einen Posten nicht nah genug heran und hatte ebenso Fehlstempel. Neue Europameister sind Krystof Bogar (Tschechien), Kaarina Nurminen und in der M17 Eemil Koskinen (beide Finnland).
Den Abschluss bildeten die Staffeln am Samstag in den Hügeln nördlich von Loulé. Hier stellte das deutsche Team zwei Mixed-Staffeln in der Elite. Es wurde eine Staffel gestellt, die auf Ergebnis fahren sollte und eine Nachwuchsstaffel, die Erfahrung für die Zukunft sammeln konnte. Es qualifizierten sich Anke, Lennart und Mark für die erste Staffel und Doro, Thomas und Gregor für die zweite Staffel. Lukas machte die Teams-Betreuung. Jeweils Doro und Anke erwischten im für eine Staffel ungewöhnlich steilen Gelände nicht den besten Tag und übergaben etwas abgeschlagen an Lennart und Thomas. Während Lennart endlich ohne Platten ein richtig gutes Rennen fuhr und einige Positionen gut machte, musste Thomas, ihr ahnt es schon, wegen erneutem Platten das Rennen am hinteren Ende der Karte aufgeben. Gregor startete im Massenstart und hatte wie Lennart ein richtig gutes Rennen und konnte trotz seines noch jungen Alters in der Elite-Staffel gut mithalten. Mark fuhr die deutsche Staffel auf Platz 13 ins Ziel, während sich Finnland vor Italien und der Schweiz den Sieg sicherte.
Resümee und Ausblick
Es waren von den Ergebnissen her durchwachsene Tage. Alle unsere Starter hatten gute Phasen, die jedoch nicht über die gesamte Renndistanz durchgezogen werden konnten. Die Saison ist noch jung und bis zu den Weltmeisterschaften in Jičín, Tschechien, Ende August gibt es noch einige Rennen für die notwendige Rennpraxis, so dass wir dann sicherlich besser aufgestellt und auch mit weniger Defektpech an den Startlinien stehen. Mit im WM-Team sind M20: Gregor Lusky, Alex Klopfer, Thomas Lucassen, Per Hähnel, Raphael Heidner; Frauen-Elite: Anke Dannowski; Männer-Elite: Lennart Voss, Lukas Wilms, Sebastian Anders, Mark Huster. Eigentlich fehlen hier noch ein Elite-Fahrer und ein M20-Starter um noch jeweils eine zweite Staffel auffüllen zu können. Oder natürlich auch noch zwei weitere Damen für eine Frauen-Staffel. Wenn sich noch Starter angesprochen fühlen, schickt eure Bewerbungen an Anke.