26. Mai 2022
MTBO EM in Litauen – Diplom und Top15
Eine kleine Nachlese zu den Rennen, denn hinter den Ergebnissen muss sich das deutsche Team gar nicht verstecken.
Mit der Mittelstrecke eröffneten Jugend und Junioren die MTBO-EM in Ignalina, Litauen. Bei Per Hähnel (OL-Team Wehrsdorf) lief es eigentlich sehr gut, allerdings musste er im Ziel in Führung liegend feststellen, dass er im Eifer des Duells mit einem Spanier einen falschen Posten stempelte. Somit ging der virtuelle dritte Platz doch verloren. Bester deutscher war Gregor Lusky (ESV Dresden) auf Rang 9, der somit schon sein Vorjahres-Einzelergebnis einstellen konnte. Thomas Lucassen (ESV Dresden) war mit seinem Rennen und 16. Platz ebenfalls sehr zufrieden, während Raphael Heidner (ESV Dresden) mit seinen vielen O-Fehlern etwas haderte. Allerdings war es sein erstes internationales Rennen, so dass er vor allem zum Erfahrung sammeln in Ignalina an die Startlinien ging und sich die erste Aufregung legen musste.
Im Sprint griff auch die Elite ins Geschehen ein. Im dichten Wegenetz von Wald nördlich von Ignalina wurde ein orientierungstechnisch sehr anspruchsvoller Sprint angeboten, durch den selbst die Sieger nicht fehlerfrei hindurch kamen. Entsprechend war auch das deutsche Team von dem einen oder anderen Fehler geplagt. In der M17 standen am Ende die Plätze 14 (Gregor), 16 (Per) und 22 (Thomas) zu Buche, während Raphael disqualifiziert wurde nachdem er sich kurz verfahren hatte und auf eine verbotene Straße geriet. Diese Straße wurde vielen Teilnehmern zum Verhängnis, auch in der Elite u.a. Lennart Voss. Lukas Wilms fuhr mit einem Sturz auf Rang 55 während sich Anke Dannowski (alle drei O-Team Kiel – DT Swiss) trotz einiger Fehler zu Beginn auf Rang 20 rettete.
Nach dem anspruchsvollen Sprint wurden die Langstrecke und die Staffeln in einem etwas anderen O-technisch leichteren Waldtyp um das Biathlon-Zentrum von Ignalina herum ausgetragen. Die Wegedichte war etwas geringer und damit die Orientierung leichter. Es kam vor allem darauf an die richtigen Routen zu wählen, diese durchzuziehen und immer mit hohem Tempo durch den Wald zu jagen. Gregor Lusky gelang das bis kurz vors Ziel exzellent, musste dann aber auf Grund eines kleinen Umweges noch zwei Platzierungen auf dem Weg zum letzten Posten abgeben. Dennoch gelang ihm mit Platz 6 der Sprung aufs 6er-Podium. Auch Per konnte an seine Leistung von der Mittelstrecke anknüpfen, diesmal mit allen Posten, und fuhr auf Platz 8. Raphael (18.) und Thomas (22.) waren mit ihren Rennen auch recht zufrieden. Im Elite-Rennen der Frauen kam Anke gut durchs Rennen, verlor jedoch durch eine ungünstige Routenwahl etwa 2 min. Mit Rang 14 zufrieden, steht sie derzeit im Gesamtweltcup auf Rang 15. Lennart fuhr einen Platz vor Lukas auf Rang 59 ein. Bei den Gastgebern platzte endlich der Knoten und neue Europameisterin wurde Gabriele Andrasiuniene. Für die besten im Weltcup-Zwischenstanding gab es in diesem Jahr erstmalig sogar Preisgelder.
Die M17-Staffel wurde identisch zum Vorjahr aufgestellt, wo Platz 6 eingefahren werden konnte. Dieses Jahr klappte es leider nicht, denn schon auf dem ersten Abschnitt ließ Gregor einen Posten nach der Pflichtstrecke aus. Thomas und Per fuhren aber noch gut ihre Strecken zu Ende. Bei der Elite erwischte Anke einen schlechten Tag, dafür konnten Lennart und Lukas die besten Leistungen des Wochenendes Abrufen. Im Zielsprint mit der polnischen Staffel sicherte Lukas den 13. Platz mit ein paar Zentimetern Vorsprung.
Das Team blickte auf wirklich gut organisierte Rennen. Es gab gut gemachte Live-Übertragungen und die Staffel wurde sogar im Litauischen TV übertragen. Das Wetter war zum Glück deutlich besser als vorher gesagt und es waren auch sozial wieder befreite Meisterschaften mit viel Austausch zwischen den Athleten. Ergebnisse, GPS-Tracking und Fotos lassen sich im Live-Center der IOF finden.
Die MTBO-WM für Elite und Junioren wird dieses Jahr von 15.-20. Juli in Falun, Schweden, ausgetragen. Das Team ist bereits nominiert. In der Elite starten Anke Dannowski, Dorothea Steckhan, Lennart Voss, Lukas Wilms (alle O-Team Kiel – DT Swiss), Mark Huster (SV Sachsen 90 Werdau) und Gerit Pfuhl (Staffel, USV TU Dresden) sowie Per Hähnel (OL-Team Wehrsdorf) bei den Junioren.