19. Juni 2013
MTBO-EM im Gange
Nur ein Minimalteam von 2 Frauen reiste in die südöstliche Ecke Polens, nach Krasnobród. Zwei Rennen sind absolviert, wobei nach einigen Überraschungen der Sprint für die Frauen am Donnerstag wiederholt werden muss. Platz 18 steht auf der Mittelstrecke zu Buche.
Vom 15.-22. Juni werden die zweijährig stattfindenden Europameisterschaften der Mountainbike Orientierer in Krasnobród südlich von Zamosc ausgetragen. Das deutsche Team konnte gerade mal zwei Frauen an den Start bringen. Lydia Jahn (SV Sachsen 90 Werdau) und Anke Dannowski (ESV Dresden MBO) stellen sich den 3 Einzeldisziplinen. Nach dem Trainingstag und der Eröffnungsfeier[nbsp]am Sonntag gab es am Abend bereits die erste kleine Überraschung. Der Sprint sollte anders als geplant nicht in der Altstadt von Zamosc stattfinden sondern direkt vom Event-Zentrum und dem Quartier aus starten. Freitag nachmittag stellte sich heraus, dass die Polizei nicht in der Lage sei die Stadt so zu sperren, dass die Sicherheit der Sportler garantiert werden könne. Immerhin war das dann zwei Tage vor dem Rennen auch schon geklärt. Der Veranstalter organisierte jedoch schnell Ersatz und plante neue Strecken auf der Karte am Quartier.
Der Sprint sollte dann auch eine sehr schöne Sprintstrecke sein, mit wechselndem urbanen und parkähnlichem Gelände. Viele kurze Postenverbindungen abgewechselt mit ein paar wenigen längeren Verbindungen sorgten dafür dass die Konzentration über die gesamte Länge aufrecht gehalten werden musste. Auch die hohe Postenanzahl im Wettkampfgebiet gebot hohe Aufmerksamkeit, zudem einige Posten nicht Regelkonform weniger als[nbsp]60 m voneinander getrennt standen. Lydia hatte ein gutes Rennen, hätte Weltcup-Punkte gesammelt[nbsp]und musste lediglich an einem verschlossenen Tor zurückkehren, was 2 min kostete. Anke hatte zwar durch das Tor auch zeitverlust, hatte aber später einen falschen Posten gestempelt. Doch keine Stunde nach dem Rennen standen die ersten Proteste wegen dem verschlossenen Tor, welches auf der Karte als passierbar eingetragen war und tatsächlich am nächsten Tag offen stand. Konsequenz daraus war, dass der Sprint nun am Donnerstag wiederholt wird. Lydia kann hoffentlich ihr Ergebnis bestätigen und Anke das sonst gute Rennen mit allen richtigen Posten wiederholen. Der Sprint wird morgen dann weniger urban, mit gut 70% Waldanteil werden.
Die gestrige Mittelstrecke war eine technisch anspruchsvolle Strecke. Ein bewaldeter Bergrücken mit vielen Tälern und einem partiell dichten Wegenetz bot eine angenehme Spielwiese dafür. Die Wege im ersten Streckenteil waren leider von schweren Maschinen sehr zerfahren, dafür ließ es sich im Wald teilweise deutlich schneller fahren. Die ersten 5 Postenverbindungen bei den Frauen waren eher längere Routenwahlentscheidungen, die nach gut 30 min ins dichte Wegenetz führten. Hier galt es für die letzten 20 min nochmal volle Konzentration aufzunehmen, das Tempo der Orientierungsschwierigkeit anzupassen und möglichst sicher durchzufahren. Anke gelang der Tempowechsel nach zähem Start relativ gut und konnte sich Posten 11 in die Top10 fahren. Dann warf sie jedoch ein Orientierungsfehler deutlich zurück, auf dem Weg zum letzten Posten gingen nochmals 2 Postionen wegen einer schlechteren Route verloren und so blieb Rang 18. Lydia hatte zu Beginn mit den Routenwahlen zu kämpfen, fand sich gegen Ende aber besser in die Karte, hatte ein gutes Tempo im defizielen Gelände und konnte auf den letzten 4 Postenverbindungen noch mit einer weiteren Fahrerin zusammenarbeiten. Nichts destotrotz reichte es am Ende mit Platz 39 nicht zu Weltcuppunkten. Überragende Siegerin mit mehr als 2 min Vorsprung war Emily Benham aus Großbritannien, vor der Schwedin Cecilia Thomasson und der Finnin Ingrid Stengard. Sie fuhr ein relativ sauberes, extrem konzentriertes Rennen, konnte den Wald sehr gut lesen und beging die wenigsten Fehler.
Heute ist für das deutsche Team Ruhetag, es steht die Staffelentscheidung an. Die heute im Live-Resultat zu verfolgen ist. Morgen sind bei Lydia und Anke wieder schnelle Beine und Kopf im Sprint gefragt und am[nbsp]Freitag beendet die Langstrecke im Massenstart für die deutschen die EM in Polen. Weitere Information findet ihr auf den EM-Seiten.
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