09. April 2010
Deutscher Doppelsieg im Trail-O beim JK 2010 in England
Das alljährlich stattfindende Jan Kjellström International Festival of Orienteering zu Ehren des Mentors des britischen Orientierungslaufs fand in diesem Jahr in Devon in Südostengland statt. Auch einige deutsche Orientierer waren in England am Start und konnten Erfolge verbuchen. Im Trail-O gingen sowohl der Sieg in der offenen als auch in der paralympischen Kategorie nach Deutschland.
Im britischen Wettkampfkalender bildet das JK-Festival an Ostern den Jahreshöhepunkt, der seit einigen Jahren auch bei ausländischen Teilnehmern mehr und mehr Zuspruch findet. In diesem Jahr fanden sich zu den Wettkämpfen in Bicton, Cookworthy und Barnstaple über 2700 Wettkämpfer ein, die über Sprint-, Mittel- und Langdistanz und in der abschließenden Vereinsstaffel um den Sieg kämpften. Daneben werden an den Tagen der Einzelwettkämpfe regelmäßig auch die Sieger im Trail-O ermittelt, bei dem es nicht auf die Geschwindigkeit, sondern auf die Präzision ankommt. Da Wege nicht verlassen werden dürfen, gibt es aus der Entfernung an jedem Posten knifflige Entscheidungen zu treffen, welcher der Postenschirme, die teilweise weniger als einen Meter beieinander stehen, der Korrekte ist.
Nach dem ersten sehr verregneten Tag, an dem die Zielwiese durch den Dauerregen sehr an Zielareale bei O-Ringen erinnerte, konnte sich die Trail-O-Weltmeisterin aus dem Jahr 2008 Anne Straube mit 15 von möglichen 18 Punkten knapp an die Spitze der offenen Klasse setzen. Mit nur einem Punkt weniger führte Christian Gieseler das Feld in der paralympischen Klasse an. Nachdem der erste Wettkampftag in kontinentalem Gelände ausgetragen worden war, fand der zweite Wettkampftag in einem sehr feinen Dünengelände am Atlantik statt. Das Biosphärenreservat, in dem auch die britische Armee trainiert, stellte sowohl für Fuß-OL als auch für Trail-O allerhöchste o-technische Ansprüche.

Anne Straube und Christian Gieseler konnten sich in der Tageswertung nicht ganz so gut in Szene setzen wie am Tag zuvor und handelten sich beide zwei Punkte Rückstand auf die Tagesbeste aus Dänemark ein. Dennoch konnten sie in der Gesamtwertung beide Trail-O-Kategorien für sich entscheiden. Der dritte deutsche Teilnehmer Daniel Roth platzierte sich auf Rang 14 in der offenen Klasse. Die deutschen Trail-Orientierer können also zuversichtlich zur WM nach Trondheim schauen. Im nächsten Jahr findet das JK Festival in Belfast/Nordirland statt. Wer Interesse an sportlich sehr hochwertigen, sehr familienfreundlichen OL-Wettkämpfen zu Ostern hat und/oder sich mit dem Trail-O vertraut machen möchte, sollte sich das JK-Wochenende für das nächste Jahr dick im Kalender anstreichen.
Mehr:
Homepage JK Festival of Orienteering 2010
Trail-O in Deutschland
Informationen der IOF zur Disziplin Trail-O