Nationalteam Trail-O – Übersicht
Die Trail-O-Weltmeisterschaften (World Trail Orienteering Championships, WTOC) werden seit 2004 ausgetragen, Trail-O-Europameisterschaften (European Trail Orienteering Championships, ETOC) bereits seit 1994.
Deutsche Athletinnen und Athleten nehmen seit 2002 regelmäßig und mit beachtlichen Erfolgen an den internationalen Trail-O-Titelkämpfen teil. So konnten seither ein Weltmeistertitel durch Anne Straube im Jahr 2008, sowie rund 20 Top-Ten-Platzierungen bei Welt- und Europameisterschaften errungen werden. Dies ist um so bemerkenswerter, da über Jahre hinweg außer den international startenden Athleten auf nahezu keine Trail-O-Aktiven in Deutschland zurückgegriffen werden konnte. Erst seit 2018 ist Deutschland in der Lage, ausreichend Athleten aufzubieten, um auch Trail-O-Staffeln bei internationalen Meisterschaften stellen zu können. Der jüngste Erfolg ist WM-Bronze durch Bjarne Friedrichs im Jahr 2022.
Seit dem Jahr 2021 wird jährlich ein Bundeskader im Trail-O berufen. Dieser gliedert sich in einen WM-Kader der Athleten mit nachgewiesenem Medaillen- und Finalplatzniveau bei Weltmeisterschaften, einen Perspektivkader mit aufstrebenden weiteren Talenten mit Finalplatzpotential für kommende Titelkämpfe, sowie einen Nachwuchskader mit den besten deutschen Präzisionsorientierern bis 20 Jahre.
Die Sportart Trail-O ist im nationalen Trainerrat für den Orientierungssport durch einen Vertreter repräsentiert. Diese Funktion hat aktuell Christian Gieseler (OLG Siegerland) inne.
Rückblick 2022
Das Highlight der zurückliegenden Saison war zweifellos der Gewinn der Bronzemedaille im PreO bei den Trail-O-Weltmeisterschaften durch Bjarne Friedrichs (MTV Seesen), der die erste WTOC-Medaille seit 14 Jahren für Deutschland holte. Doch auch mehrere weitere Top-20-Platzierungen durch Bjarne Friedrichs und Ralph Körner (OLV Landshut) bei der ETOC in Finnland und der WTOC in Polen, sowie ein 30. WTOC-Platz durch Nina Döllgast sind aller Ehren wert. Erstmals gingen mit Julia und Marlene Fritz zwei deutsche Juniorinnen bei der WTOC an den Start, die sich teils sehr gut schlugen.
Im Endstand des Europacups stehen mit den Plätzen 4 durch Bjarne Friedrichs und 12 durch Ralph Körner die bislang besten deutschen Platzierungen überhaupt zu Buche, ebenso im Jahresendstand der Weltrangliste mit den Plätzen 11 für Bjarne Friedrichs und 17 für Ralph Körner. Die deutschen Präzisionsorientierer sind in der Weltspitze angekommen.
Bei den Online-Wettbewerben konnte es Ralph Körner gleich bei zwei der fünf Wettkampfserien aufs Podest schaffen. Die Plätze 2 und 3 bedeuteten die ersten deutschen TORUS-Podiumsplätze.
Ausblick 2023
Der Trail-O-Bundeskader 2023 umfasst wie im Vorjahr fünf Athletinnen und zwei Athleten. Bjarne Friedrichs steht nach seinem Medaillengewinn im WM-Kader, der Perspektivkader zählt vier Köpfe. Wie im Vorjahr gibt es auch 2023 wieder einen Nachwuchskader mit zwei Athletinnen.
Saisonhöhepunkt werden die Weltmeisterschaften Anfang Juli in der Tschechischen Republik sein, wo rund um Zákupy anspruchsvolle Aufgaben in Sandsteingeländen auf die Präzisionsorientierer warten werden. Aufgrund der guten Weltranglistenplatzierungen ist zu erwarten, dass sich die sechs deutschen Startplätze um einen oder zwei weitere erhöhen. Möglichst viele sollen genutzt werden, so dass die Teilnahme des bislang größten deutschen Trail-O-Teams geplant ist. Chancen auf Medaillen und Diplomplätze bestehen dabei einmal mehr in allen drei Disziplinen.
Die Teilnahme an Europacup- und weiteren Weltranglisten-Wettbewerben wird etwas anspruchsvoller sein als im Vorjahr, da in der bevorstehenden Saison vergleichsweise wenige von ihnen in Mitteleuropa geplant sind. Dennoch planen die deutschen Trail-O-Kadermitglieder die eine oder andere Teilnahme, um sich auch in diesen Wertungen wieder unter den Besten der Welt zu platzieren.