11. Dezember 2012
Ski-OL im „Märchenwald“ mit Favoritensiegen
Wo demnächst wieder Weltklasse-Skilangläufer und Biathleten ihre Kräfte messen, standen am vergangenen Samstag beim Bundesranglistenlauf OL-Posten an den Loipen. Sogar der sonst nicht zugängliche Testbereich war aufgefahren. 95% Skatingloipen und nur 5% schmale, wenig befestigte Spuren versprachen ein schnelles Rennen.
Obwohl das Areal recht bekannt und den Meisten reell oder virtuell zugänglich ist, schlichen sich auch bei den schnellen Hasen kleine Fehler ein. Unübliche Verbindungen oder eine ungewohnte Richtung lassen bekannte Teile total anders aussehen. Erschwerend waren die wechselnden Schneebedingungen, da auf den Loipen der Biathlonarena laufend zusätzlich Kunstschnee produziert wird. So eine Schneekanone trifft einen zwar nicht wirklich schlimm, aber sehr nass und nimmt die Sicht, der durch sie produzierte frische nasse Schnee stoppt enorm und hat eine oft umreißende Wirkung… Aber OLer lieben ja Abenteuer… Diese meisterten die dreifache Mutter Anne Heinemann von Robotron Dresden und Sebastian Bergmann vom SV TU Ilmenau in den Eliteklassen am besten. Beide haben auch in der Vergangenheit gezeigt, dass sie Teil der deutschen Ski-OL-Spitze sind. 9,1 bzw. 10,8 km Laufstrecke auf der gedachten Optimalroute fielen dabei an, einschließlich 1 bis 1,5 km auf unbefestigtem Grund. Das schafften sie in 51:08 bzw. 44:30 min, beides sehr starke Leistungen. Während Sebastian im Vergleich zur DE recht dicht von dem etwa zeitgleichen Dreiergespann Jens Leibiger, Björn Heinemann und Michael Kukis „verfolgt“ wurde, hatte die Juniorin Resi Rathmann zwar einen größeren Rückstand nach vorn, hätte aber bei den Herren im guten Laufalter um die 50 ein durchaus gutes Bild abgegeben. Eine sehr starke Leistung im Seniorenbereich lieferten Helmut Blumenstein vom OSC Kassel und Ute Schönfeld.
Auf 4 Bahnen tummelten sich leider nur 19 Teilnehmer - enttäuschend für uns als Ausrichter, aber auch für die Angereisten, die durch mehr Konkurrenz eine Bereicherung erfahren hätten. Der frühe Termin ließ wohl einige potentielle Teilnehmer zögern, andere konnten ihren Terminplan nicht mehr kurzfristig umstellen, insgesamt sehr schade. Orgbüro, umkleiden und duschen in der Skihalle boten ein optimales Umfeld, Start und Ziel gleich in der Nähe. Möglich waren diese guten Bedingungen nur durch die kurzfristige und unbürokratische Aufnahme des Ski-OLs in das Veranstaltungsangebot der offiziellen Eröffnung der Ski-Saison durch den Thüringer Skiverband. Danke an den Vizepräsidenten für Breitensport, Andreas Luck, sowie die Mitarbeiter der Rennsteigarena für Unterstützung bzw. Verständnis. Natürlich hatte das Wetter auch mehr als erwartet mitgespielt: Pulverschnee, Sonnenschein, blauer Himmel (einschließlich Dämmerung), und das Anfang Dezember!
Eigentlich nicht am Schluss sei zu erwähnen, dass das Zeitmesssystem Air+ von Sportident, das sich in der Testphase befindet, zum Einsatz kam. Das lästige Stoppen am Posten und Treffen des Lochs mit dicken Handschuhen oder eiskalten Fingern entfällt somit, Vorbeifahren mit SI-Karte bis 60 cm Abstand reicht aus. Das ist gut, aber gewöhnungsbedürftig, weil man wie gewohnt an der Station kurz stoppen möchte um zu lochen.
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