26. August 2011
Gute Platzierungen auf der Mitteldistanz und der Bann der Staffel
Am gestrigen Donnerstag ging es auf die Mitteldistanz in Pozzolo und heute schickten wir eine Männerstaffel in Alonte ins Rennen. Ein Platz unter den ersten 15 und die Staffel erneut mit Pech.
Die Temperaturen bewegen sich unverändert zwischen 35 und 40°C und kühlen in der Nacht auf 26 bis 30°C ab. Somit bringen die Titelkämpfe in diesem Jahr nicht nur die hohen Anforderungen an sich an Orientierung sondern fordern insbesondere auch die Physis der Sportler. Das Gelände ist gut zu fahren und nicht so schroff wie in Portugal, aber die richtige Radbeherrschung und sauberes Fahren bringt auch in diesem Terrain einen guten Zeitvorteil mit sich. Steil sind die Weinberge und Wälder drumherum ohnehin.
Auf der Mittelstrecke kamen endlich alle Deutschen Starter zum Einsatz. Lydia Jahn fuhr ein gutes Rennen mit wenigen Fehlern. In der Orientierung etwas unsicherer konnte sie von aufgefahrenen Starterinnen teilweise profitieren und fuhr so am Ende auf dem 38. Rang mit 16 min Rückstand ein. Anke Dannowski gelang ein besserer Lauf als noch auf der Langdistanz, die Beine waren von Beginn an im Wettkampfmodus. Zur Rennmitte kamen sogar Zwischenbestzeiten hinzu. Sie musste allerdings erneut bei einer Routenwahl kräftig Federn lassen. Drei Minuten allein da verhinderten einen Diplomplatz und reichten zu Rang 14 mit 6 min Rückstand zur neuen Weltmeisterin Michaela Gigon. Knapp ging es an der Spitze zu, denn nur 15 s zurück lag Anna Kaminska (POL) mit einer Laufzeit von 58:17 min. Dänemarks Langstreckenweltmeisterin konnte erneut eine Medaille sammeln, gut eine Minute hinter der Siegerin.
Im Männerrennen ging es weitaus weniger knapp zu. Samuli Saarela, einer der schnellen Finnen, siegte in knapp 56 min vor dem Russen Ruslan Gritsan (58:42 min) und dem Österreicher Tobias Breitschädel (59:37 min). Für die deutschen Herren hielt an diesem Tag Mark Huster die Fahnen hoch. Nach einem relativ sauberen Lauf mit wenigen Orientierungsfehlern und einem guten Gefühl in den Beinen belegte er Platz 40. Den Rückstand auf den Sieger hielt er bei ca. 12 min.
Kevin Stehling hatte einen riesigen Patzer (9 min), aber ansonsten ein konstantes Rennen und belegte so bei seinem ersten WM-Finale in der Männer-Elite Rang 75. Benjamin Michael erwischte einen miserablen Tag, er und Matthias Jahn belegten die Plätze 71 und 87.
Die Staffel ist schnell erzählt. Fast 30 Staffeln gingen an den Start. Benjamin Michael fuhr den Start. Kevin steuerte als zweiter im Team über die Strecke und übergab auf Mark Huster. Aufgewärmt wurde heute gründlich auf der Rolle, denn bei den hohen Temperaturen kommt so etwas gerne ein Stück zu kurz. Hoch motiviert und als nahezu eingeschworenes Team (alle drei aus Werdau) hieß es ein Feuerwerk zu zünden und das taten sie auch. Benny hatte ein sauberes Rennen und übergab ohne gröbere Fehler auf Position 11 an Kevin. Auch Kevin nutzte den Schwung des Vortages, verzichtete auf einen großen Fehler und fuhr ein richtig gutes und konstantes Rennen. Er wechselte auf Rang 9 auf Mark. Auch hier lief alles glatt, bis, ja bis Posten 9. Dann riss zunächst ein Träger am Trinkrucksack und nur kurze Zeit später hatte er Pech mit der Kette. Kein Werkzeug an Bord und somit musste er den Rest des Kurses zu Fuß absolvieren. Zu diesem Zeitpunkt „tümmelte“ er sich auf Rang 8 mit Kontakt zu den Schweizern eine Position davor. Gut 20 min benötigte er für die Schlussschlaufe. Leider unterlief ihm noch ein gröberer Fehler, bei Puls im Anschlag ob der ungewohnten Fortbewegung wohl nicht ganz zu verdenken, und so wurde er noch von den Franzosen und den Portugiesen überholt. Eine Minute fehlte schlussendlich zu Rang 9, so mussten die Herren einmal mehr mit Rang 11 vorlieb nehmen. Es fehlte eine dritte Frau, so dass die Frauen nicht in die Entscheidung eingreifen konnten. Neue Weltmeister sind die Schweizerinnen (Frauen) und die Dänen (Männer).
Am morgigen Nachmittag steht die letzte Entscheidung auf dem Programm. Es werden die Medaillen im Sprint ausgefahren.