14. Oktober 2003
Coppa del Mondo – finito?!
Der Weltcup der Mountainbike- Orientierer ist mit dem Finale im italienischen Friuli am letzten Wochenende zu Ende gegangen! Geht es nach dem Willen und den derzeitigen Beschlüssen der IOF war die Veranstaltung jedoch nicht nur der Saisonabschluß, sondern überhaupt das letzte Rennen dieser Art. Da zukünftig jährlich eine WM stattfinden soll, wird der Weltcup bedauerlicherweise gestrichen.

Mit großem organisatorischen Aufwand gelang es den italienischen Veranstaltern ein langes Wettkampfwochenende zu zaubern, das auch diesem Anspruch einer Weltmeisterschaft durchaus genügt hätte. Neben den guten Wettkampfbedingungen war man als Sportler auch sonst bestens versorgt. Und das nicht zuletzt, weil es gelang große Teile der für ihren Proscutto bekannten Region zu mobilisieren.

Mit einer dezimierten Truppe wollte das deutsche Team einen erfolgreichen Saisonabschluss auf internationaler Bühne gestalten, was teilweise auch sehr gut gelang. Antje Bornhak, die als Weltcup- Siegerin des vorvergangenen Jahres in dieser Saison noch nicht den ganz großen Treffer landen konnte, zeigte allen, dass mit ihr auch im nächsten Jahr voll zu rechnen sein wird. Die letzte Möglichkeit beim Schopfe packend, gewann sie das Langdistanz- Rennen vor ihren Dauerkontrahentinnen aus Finnland, Frankreich und der Schweiz. Damit sicherte sie sich gleichzeitig den 3. Platz in der Weltcup- Gesamtwertung hinter Laure Coupat und Päivi Tommolä. Auch für Anke Dannowski war dieses Rennen ein guter Abschluß über eine erfolgreiche Saison. Zwei kurze Phasen der Unkonzentriertheit zu Beginn und in der Mitte des Rennens verhinderten ein Top- Resultat, aber mit ihrem 6. Platz dürfte sie dennoch zufrieden gewesen sein. Für Sylvia Thomas lief es an diesem Tag überhaupt nicht gut und der Platten gegen Ende des Rennens war dann noch die „Krönung“.

Bei den Männern konnte nur Falk Wenzel sein Vorhaben, endlich mal ein gutes WC- Rennen zu fahren, umsetzen. Am Ende stand ein 17. Platz zu Buche (wie Holger Mager in Pilsen) – aber mehr war in diesem Jahr leider für keinen deutschen Starter zu erreichen. Bei Holger Mager und Ronny Klinke verhinderten Defekte und Routenfehler wirklich gute Resultate. Diese gab es leider auch in der abschließenden Staffel nicht: Die Frauen fuhren nach hervorragendem Start von Sylvia Thomas, die mit über einer Minute Vorsprung als Erste übergab am Ende nur auf den ungeliebten 4. Platz. Die Männer fuhren auch, wenngleich man sie „Dank“ eines Fehlstempels von Falk Wenzel in der Ergebnisliste nur ganz unten finden kann. Einschätzend lässt sich sagen, dass das Finale des Weltcups durchaus diesem Anspruch gerecht werden konnte. Umso bedauernswerter ist es, wenn die internationalen Vergleiche mit diesem hohen Stellenwert, auf nur eine Veranstaltung im Jahr reduziert werden würden. Vielleicht findet ja eine Initiative der Sportler selber bei den IOF- Verantwortlichen Gehör und man sucht einen guten Weg, um die Forderungen nach hochwertigen Wettkämpfen mit den finanziellen Belastungen in Einklang zu bringen. Aus Motivations- und Popularitätsgründen wäre das auf jeden Fall nötig.