22. Oktober 2014
23. Harz-MTBO 2014
Bald ein Viertel Jahrhundert und damit länger als den Erzgebirgs-Bike-Marathon (EMB) gibt es den Harz-MTBO. Bei der 23. Auflage ging es nicht mit dem Teufel zu, auch wenn das die morgendlich errötete Teufelsmauer suggeriert und ein höllischer Wind wehte. Der Wettergott meinte es gut mit allen Beteiligten, die um Fensterecke und Kartoffelsack fuhren oder einfach nur mal glückliche Gewinner der Biertombola werden wollten.
Durchhaltevermögen zeigen nicht nur die 2er-Teams, die über 5 h auf den Bikes durch den Harz jagen, sondern vor allem auch das Veranstalterteam um Göran Wendler, Kai Quandt, Falk Schulze-Motel und treue Helfer. Auf 23 Teilnahmen kann nunmehr noch Heiko Gossel aus Dresden zurückblicken. Der Harz-MTBO ist damit aber auch eine der ältesten Veranstatlungen Deutschlands auf dem Mountainbike.
Am vergangenen Wochenende zeigte sich der Spätsommer nochmals von seiner schönsten Seite. Recht starker SW-Wind wehte zwar, aber bereits zum Start der Teams ab 9 Uhr zeigten die Thermometer 15° an - Kurz-Kurz an einem späten Oktobertag. Der Wind sollte bei vielen Teams ausschlaggebend für die Routenwahl sein. Mehr als 2/3 der 88 Teams wählten eine Runde im Umzeigersinn um die Posten auf den zwei Karten anzufahren. Aus den Top10 wählten einzig das spätere Siegerteam (Kammerad/Hennig) und das Erfahrene "Mr. Routenwahl"-Team (Hübner/Gossel) den "Gegenlauf". Gegen den Strom zu fahren war scheinbar nicht die schlechteste Entscheidung denn der Vorsprung zum 2. und 3. Platz betrug bei 372 Punkten immerhin 12 bzw. 20 Punkte. Mit dem "flash mob duo 2.0" und dem "Team mit den gelben Schuhen" platzierten sich ebenfalls zwei Favoriten-Teams. In der Gesamtwertung auf Rang 4 und Sieger der Mixed-Wertung wurde "kivel:o) rosa racing" mit 340 Punkten. Die besten Masterfahrer kamen in diesem Jahr mit 285 erstrampelten Punkten aus dem Teutoburger Wald (Dingenotto/Knoop) während sich bei den Damen "FaCo Harz" nach kurzfristiger Teamumstellung (Sembdner/Werner) mit 230 Punkten durchsetzten. Der Kartoffelsack, nun zusammen mit Zwiebeln ging an Harz-MTBO Neulinge. Sie ließen sich abends noch die Taktik und Herangehensweise von Falk ausführlich erklären.
Insgesamt haben es erstaunlich viele Teams innhalb der 5 Stunden ins Ziel geschafft und kein einziges Team überschritt in diesem Jahr das Zeitlimit zur Disqualifikation. Die zweite Karte, wenn es auch schwer fiel sich an die Generalisierung zu gweöhnen, bereicherte das Rennen, da so ein riesiges Gebiet des Vor- und Ostharzes abgefahren werden konnte. Die Posten waren auch entsprechend weiträumig verteilt. Das Wettkampfzentrum "Lebenshilfe Weddersleben" bot wieder einen hervorragenden Ausgangspunkt. Es war wieder ein rundum gelungener Harz-MTBO und diesmal wurde auch der Wettergott ausreichend bestochen. Da kann man die Worte des Veranstalters nur wiederholen: "...what a wonderful day!".