11. November 2011
Treff der Alt-GOFer/MTBOer im September in Leipzig
Am 24.09.2011 trafen sich viele ehemalige Gelände-Orientierungsfahrer und Mountainbike-Orientierungsfahrer in Leipzig. Hier ein interessanter Bericht von Peter Simon.
Leipzig rief die Ex-GOFer zum Treffen und viele kamen
Alt-GOFer kann man vom Tag des Treffens am 24. September in Leipzig nicht mehr schreiben. Recht viele jüngere Sportler waren auch zum Treffen der Orientierungsfahrer in Leipzig erschienen. Selbst von der französisch-schweizerischen Grenze und aus Münster reisten jüngere Sportfreunde an. Schade für die, die nicht kommen konnten oder wollten.
Und alle fühlten sich offenbar wohl im Kreise der Alten, die so manche Schnurre und Spinne - heute Story genannt - zum Besten gaben. In den Augen der jüngeren war durchaus Verwunderung zu sehen ob des Pioniergeistes am Anfang dieser Sportart in den fünfziger Jahren.
Der meist gesprochene Satz war an diesem Tage wohl die Frage "Weißt du noch?" und "Wer bist eigentlich du?" Teilnehmer, die alle bisherigen Treffen besuchten, hatten mit dem Erkennen kaum Probleme.
Die Stadtführung durch den Sportfreund Gerhard Rohr wurde nicht nur wegen des sehr schönen Wetters von vielen Sportfreunden mit großem Interesse angenommen. Wie man zum nächsten Treff am Bootssteg kommt, musste nicht erklärt werden, da alle Autofahrer Navis benutzten. Ein erstaunlicher Trend. Im Gelände sind diese Hilfen untersagt, wären aber möglich.
Die Bootsfahrt auf der Elster mit Kaffee und Kuchen machte richtig Spaß, sah man doch Leipzig, einst eine Hochburg des GOF-Sports, von einer ganz anderen Seite.
Kurz war dann der Weg für die 40 Teilnehmer des Treffens zum Versammlungslokal in Schleußig.
Peter Simon (Pilz) redete bei der Begrüßung über die vergangene Zeit und den GOF-Sport. Die Zuhörer fanden seine Worte launig und unterhaltsam.
Bei allem Frohsinn gedachten die Alt-GOFer des gerade verstorbenen DDR-Exjungendmeisters Peter Wilke aus Halle, der auch zum Treffen kommen wollte. Seine Witwe bedankte sich später bei allen Sportfreunden für die Anteilnahme und die Geldspende auf dem Postweg.
Nach dem Essen erzählten ältere Sportfreunde Storys aus dem Wettkampfleben.
Hans Schütze berichtete über seinen ersten GOF-Wettkampf im Jahre 1960 bei dem er eine ausgiebige Mittagspause einlegte, einen Aussichtsturm bestieg und einem Bauern bei der Bändigung eines Rindes zusah. Ergebnis: 7,5 Stunden gigantische Fahrzeit. Und das bei einer DDR-Meisterschaft.
Im Jahre 1962 hatte er in Begleitung von Martin Naumann (Exstudentenweltmeister auf der Straße / Leipzig) und Volker Blum (Halle) eine Brücke auf der Karte übersehen. Der Kontrollpunkt hing auf der anderen Seite. Der jüngere Blum wurde aufgefordert, durch den Kanal zu schwimmen, um die Kontrollstempel für alle drei Starter zu holen.
Pilz erzählte, wie ihn seine Schüler zum Gewinn der Harzrally trieben, in dem sie Fabelzeiten für eine gewisse Strecke angaben, die sie nie gefahren waren. Er versuchte die Zeit täglich auf seiner Anfahrt zur Schule zu unterbieten.
Bei der Abfahrt von der Rosstrappe zwischen zwei Ikarusbussen hindurch soll sein Vorderrad locker gewesen sei, so berichtete sein Mannschaftspartner Wolfgang Mildner (Fledermaus).
Günther Pötzsch, einst für Motor Halle Albert Richter startend, berichtete, wie er durch die Luppe im Leipziger Auwald watete, um den Kontrollstempel zu holen. Eine Woche später löste sich die Haut an beiden Unterschenkeln, da der Fluss hochgradig mit Chemikalien angereichert war.
Staunen und Gelächter war die Antwort auf die Geschichten. Alle Storys kann man gar nicht wiedergeben. Es war ein schöner Tag. Dank an die Organisatoren "Hugo" Hubertus Wielsch, "Fledermaus" Wolfgang Mildner, "Röhre" Gerhard Rohr und "Pilzâ" Peter Simon aus Leipzig von vielen Seiten.
In zwei Jahren soll ein Treffen im Raum Dresden in Verbindung mit dem Dixielandfestival stattfinden. Eventuell findet ein GOF-Rennen oder ein Traditionsrennen in der Zeit bei Dresden statt. Also haltet euch in Schwung, liebe Sportfreunde. Lernt wieder das Umrechnen der Marschrichtungszahlen, das Entfernungsschätzen (vergesst eure Brille nicht !) und das Überwinden der Eskaladierwand mit Rad sowie das Keulenzielwerfen.
Übrigens, am Morgen des Treffens sagte ein Sportfreund ab, der gar nicht gemeldet hatte. Das zeigt doch Verbundenheit.
Sportfreundinnen und Sportfreunde, deren Interesse an diesen Treffen geweckt wurde, können sich unter der E-Mailadresse GOFer@mtbo-deutschland.de bei Peter Schmidt melden.