16. August 2011
MTBO Trainingslager in Wehrsdorf
Die letzten Vorbereitungen vor der MTBO-WM im italienischen Vicenza holten sich Teile des Teams in Wehrsdorf. Am vergangenen Wochenende kam sogar teilweise SportIdent zum Einsatz. Ein Bericht von Benjamin Michael, einem der WM-Starter, gibt es nun zu lesen.
Am vergangen Freitag trafen sich einige MTBOer zum Trainingslager in der Lausitz. Harald Männel, ehemaliger Nationaltrainer Orientierungslauf, hatte sich bereit erklärt einige Strecken in die umliegende Wälder zu legen. Durch die Unterstützung des USV TU Dresden war es sogar möglich SI- Stationen einzusetzen. Vielen Dank dafür!
Mit dabei waren ein Großteil der nach Italien zur MTBO WM reisenden Nationalmannschaft, einige Dresdner MTBO- Freunde, Wehrsdorfer Orientierungssportler und drei tschechische Nationalkaderfahrer (Bogar Brüder). Für die WM-Teilnehmer sollte das Trainingslager zur letzten Formüberprüfung und zur Sicherheit im Umgang mit der Karte dienen.
Am Freitagabend stand ein Sprint im bekannten Humboldthain in Bautzen an. Die Karte war sehr genau. Allerdings handelte es sich um eine OL-Karte. Somit war die Lesbarkeit der Wege eingeschränkt und man musste ab und zu anhalten um den Überblick zu behalten. Das Rennen hat allen Beteiligten viel Spass bereitet. Kurze Postenabstände, ständig hohe Konzentration und hohe Anforderungen an die Fahrtechnik charakterisieren diesen super Sprint. Im Ziel gab es ein deutliches Ergebnis zu Gunsten eines deutschen Fahrers obwohl nicht gewiss ist ob Harry richtig Zeit gestoppt hat, sodass dieses Ergebnis nicht zu hoch eingeschätzt werden sollte.
Samstag hat es dann heftig geregnet. Wir waren an dem Tag auf der Wettkampfkarte von 2006 und sind die Männer Elitebahn abgefahren. Die Tschechen reisten nach Hause, da sie Angst vor Krankheit oder Defekt hatten. Die Karte war an dem Tag wirklich schlecht- eben 5 Jahre alt. Dies bedeutete, dass man deutlich mehr auf die Orientierung achten musste und sich an der Vegetation, Höhenbild, markanten Stellen etc. zu orientieren hatte. Aufgrund der schlechten Witterungsverhältnisse und der Karte betrug die Siegerzeit nach 1000hm und einer für MTB-Verhältnisse lächerlichen Durchschnittsgeschwindigkeit von 14,2 km/h 2:30h. Es war hart aber richtig gut um sich in der Orientierung weiter zu entwickeln. Mit dem felsigen Untergrund und zahlreichen steilen Anstiegen wird sicher auch in Italien zu rechnen sein.
Am Samstagnachmittag waren wir dann nur eine Stunde locker ausrollen, da alle ziemlich platt waren. Für zahlreiche Starter dauerte die Einheit am Vormittag über 3h.
Sonntag stand noch eine Mitteldistanz auf dem Programm. Dies war das beste Rennen an den drei Tagen. Super Mittelstrecke von Harry gelegt! Die Karte war nahezu perfekt und trocken war es auch. Die ersten fünf Posten erforderten hohe Konzentration. Bis Posten 10 wurde es dann hauptsächlich fahrerisch anspruchsvoll. Nach zwei harten Tagen zuvor merkte man nun auch schon den Kräfteverschleiß. Allerdings waren die Anstiege nicht mehr so lang wie am Vortag. Von Posten 11 bis 15 wurde es dann wieder sehr anspruchsvoll was die Orientierung anbetrifft. Kurze Postenabstände und eine hohe Wegdichte sorgten für den einen oder anderen O-Fehler. Gegen Ende des Rennens saugte ein knapp 900m langer 21% steiler Wiesenweg noch mal die letzten Kräfte aus den Beinen. Doch der Wurzeltrail bergab ins Ziel entschädigte wieder für die Strapazen.
Als Resume kann man eine gelungene Vorbereitung auf die MTBO-WM in Italien ziehen. Die Kaderfahrer sollten Sicherheit im Umgang mit der Karte gewonnen haben und Konzentrationsschwächen sollten nun abgebaut sein. Nun gilt es die eine oder andere Einheit noch zu fahren und ausgeruht mit voller Vorfreude in die Weltmeisterschaft zu Starten.
Abschließend möchte ich mich bei allen Helfern, die das tolle Trainingslager möglich gemacht haben, bedanken. Ohne euch wäre das nicht möglich gewesen!
Bericht: Benjamin Michael (Werdau)