16. Mai 2011
20-Seen-MTBO: Sand oder nicht Sand - das war hier die Frage
Am 15. Mai fand zum ersten Mal der 20 Seen MTBO bei Potsdam statt. 45 Teams stellten sich der Herausforderung und quälten sich vier Stunden durch sandiges Gelände. Die glücklichen Gewinner hießen am Ende Denny Albert und Falk Wenzel (Männer) und bei den Mixed-Teams Kathrin & Holm Winter.
Die erste Auflage des 20- Seen- Mtbo war ein voller Erfolg. Eine klasse Organisation, tolles Radfahrwetter und ein großes Starterfeld. Dazu fand er in einer Region statt, die kaum ein Orientierungsfahrer vorher wirklich kannte. Es versprach spannend zu werden und das wurde es auch. "Herz was willst du mehr?" - "Berge!" könnte man jetzt erwidern, schließlich betrug der größte zu überwindende Höhenunterschied geschätzte 30 Meter. Aber wohl keiner der Teilnehmer kam nach dem Rennen auf diese Erwiderung, denn es gab ja den SAND. Und wer so viel davon auf seinen Wegen hat, der braucht keine Berge. Der kleine aber feine Unterschied von Sand und Bergen besteht für den Orientierungsfahrer allerdings darin, dass man Berge auf Grund der Höhenlinien erkennen kann. Ob ein Weg aber fahrbar war oder man irgendwo versandete und die Zeitplanung ad absurdum wurde, sah man leider erst, wenn man schon da war oder die Qualität sich plötzlich änderte. Erstaunlicherweise artete dies aber nicht in Frust aus, sondern wurde zur Herausforderung die man annahm und meisterte. Um ehrlich zu sein, auch nach 4 Stunden umpflügen der Region Beelitz hab ich kein Rezept zum Herauslesen von versandeten Strecken. Auch ein Grund, im nächsten Jahr, wenn es die 2. Auflage des Rennens geben soll, es wieder zu versuchen. "Fräulein Smilla ..." fiel mir irgendwann unterwegs ein. Sicher gibts auch Leute mit Gespür für Sand.
Es beruhigt mich, dass auch ein "alter Hase" aus Mecklenburg, der noch etwas vertrauter mit der Materie sein müsste, lediglich nach der Devise: Waldwege = Sandwege seine Route wählte und das große Waldgebiet im Westen der Karte mied, indem sein Team die "Südostrunde" wählte. Weniger Erfahrene ignorierten indes das Sandproblem als solches erstmal und bevorzugten die waldigere "Südwestrunde". Grundsätzlich aber waren, und das ist ein weiterer hervorhebenswerter Aspekt des Rennens, viele Varianten denkbar, um in den 4 Stunden reichlich Punkte zu sammeln.
Die Organisatoren hatten viel Mühe auf sich genommen und mehr als 40 Posten gesetzt. Die Posten waren gut versteckt, doch Dank detalierter Postenbeschreibung ebenso gut zu finden. So gab es dann hinterher bei Wurst und Bier auch keine Diskussionen um nicht gefundene Posten, sondern lediglich um den..... genau. Und um den Spargel, der der einzige zu sein schien, der sich im Sand so richtig wohl fühlt und deshalb reichlich Präsenz zeigte auf den Feldern. Und wenn ich das nächste Mal irgendwo "Spargel aus Beelitz" als Qualitätsmerkmal angepriesen, auf einem Schild lese, werde ich wissend nicken ...
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